Schon heute setzen sich immer mehr Menschen für die Mobilitätswende ein. Anstatt sich ein eigenes Auto zu kaufen, nutzen sie (Car-)Sharing, das Rad oder den ÖPNV. Mobilitätswende bedeutet also nicht, weniger unterwegs zu sein, sondern nachhaltiger. Davon profitieren Klima und Geldbeutel gleichermaßen. Und die Suche nach Parkplätzen erübrigt sich. Wie vielfältig Sharing sein kann, zeigen wir Ihnen im Folgenden.
Bikesharing
Abhängig von Stadt und Region bieten stadteigene Angebote oder Anbieter wie beispielsweise Call a bike, nextbike oder RegioRadStuttgart nicht nur eine Alternative zum eigenen Fahrrad, sondern auch die Möglichkeit, komfortabel und flexibel unterwegs zu sein. Das Sharing-Bike kann nicht nur für den Weg zur Arbeit oder zur Ausbildungsstätte genutzt werden. Es steht auch auf Ausflügen in fremden Städten zur Verfügung. In vielen Verkehrsverbünden in Baden-Württemberg ist die Mitnahme von Fahrrädern kostenlos möglich und mit Monats- oder Jahrestickets gibt es sogar Vergünstigungen für das Ausleihen der Räder.
Carsharing als Alternative zum eigenen Auto
Carsharing ist die einfache Möglichkeit, flexibel ein Auto zu buchen, wenn man selbst keines hat (und ein Auto nicht häufig benötigt). Dabei stehen verschiedene Modelle zur Verfügung: Klein- und Mittelklassewagen sowie Kombis, elektrisch betrieben oder mit Verbrennermotor. Reifenwechsel, Reparaturen und Wartung werden vom Carsharing-Anbieter übernommen. Nutzer:innen müssen sich also um nichts kümmern und steigen immer in ein fahrbereites Fahrzeug ein.
Wie funktioniert Carsharing?
Sie registrieren sich bei einem oder mehreren Anbietern. Das können Sie in der Regel ganz einfach online machen, manchmal auch per App. Abgefragt werden Ihre Kontakt-, Zahlungs- und Führerscheindaten.
Achten Sie bei der Registrierung auf die Nutzungsbedingungen. Manche Anbieter erfordern ein Mindestalter oder prüfen, wie lange Sie bereits die Fahrerlaubnis haben. Dennoch gibt es eine Vielzahl an Dienstleistern, die auch für junge Fahrer:innen ein attraktives Angebot haben.
Nach der Freischaltung kann es losgehen: Sie suchen sich das nächstgelegene Fahrzeug oder die nächstgelegene Station. Das Auto reservieren Sie über die App. Üblicherweise können Sie es mit Ihrem Smartphone öffnen. Der Autoschlüssel liegt meistens im Fahrzeug, manchmal auch in einer separaten Schlüsselbox. Überprüfen Sie Ihr Fahrzeug auf etwaige Schäden, bevor Sie einsteigen. Falls diese nicht schon hinterlegt sind, sollten Sie sie vor Fahrtantritt melden, damit sie Ihnen nicht angelastet werden.
Je nach Anbieter gelten unterschiedliche Preismodelle: Manche verlangen eine monatliche Gebühr und rechnen zusätzlich nach gefahrenen Kilometern ab. Häufiger bezahlen Sie jedoch eine Basisgebühr pro Buchung sowie einen Minuten- oder Kilometerpreis, manchmal auch eine Kombination aus Zeit und Kilometern.
Wenn bei der Fahrt ein Unfall passiert, sollten Sie schnellstmöglich den Carsharing-Anbieter und die Polizei informieren. Aber keine Sorge: Die Fahrzeuge sind vollkasko- und haftpflichtversichert. Sind Sie der Verursacher des Unfallschadens, trägt diesen die Versicherung des Anbieters. Beachten Sie aber, dass es bei den meisten Anbietern eine Selbstbeteiligung gibt. Wie hoch diese ist, steht in den Nutzungsbedingungen. Für Fahranfänger:innen ist sie oft höher.
Am Ziel angekommen, beenden Sie die Fahrt auch per Smartphone, damit die Buchung nicht weiterläuft. Hierzu gibt es meist eine genaue Anleitung in der App und im Fahrzeug.
Zwei Arten von Carsharing
Beim Carsharing unterscheidet man zwischen dem Free-Floating-Prinzip und dem stationsbasierten Prinzip:
- Free Floating Carsharing, auch stationsloses Carsharing genannt: Die Fahrzeuge sind ohne festen Standort innerhalb eines vorgeschriebenen Gebiets verteilt. Via App können Sie ein Auto in Ihrer Nähe finden und direkt buchen. Nach der Fahrt stellen Sie es innerhalb des Einsatzgebiets an jedem beliebigen Ort wieder ab. Am häufigsten ist diese Form des Carsharings in Großstädten zu finden.
- Stationsbasiertes Carsharing: Anders als beim Free-Floating-Prinzip werden die Fahrzeuge an einem bestimmten Punkt abgestellt – oft in der Nähe von Bahnhöfen oder anderen Knotenpunkten. Das nächstgelegene Fahrzeug ist also immer leicht zu finden. Und weil es einen festen Stellplatz hat, erspart man sich später auch die Suche nach einem Parkplatz.
Mitfahrgelegenheiten und Fahrgemeinschaften
Auch wer mit dem eigenen Auto unterwegs ist, kann dies auf nachhaltigere Art und Weise sein. Bilden Sie auf regelmäßigen Fahrten oder langen Reisen Fahrgemeinschaften. So werden die Plätze im Fahrzeug effektiv genutzt, was die Abgase und die Kosten pro Person deutlich reduziert. Verschiedene Online-Mitfahrzentralen vermitteln entsprechende Fahrten. Schöner Nebeneffekt: Sie lernen neue Leute kennen.
Park & Ride
Autofahrer:innen in Deutschland verbringen durchschnittlich 41 Stunden im Jahr mit der Parkplatzsuche. Das muss nicht sein. P&R-Parkplätze befinden sich direkt neben einem Bahnhof oder einer anderen ÖPNV-Haltestelle. Von hier aus gelangen Sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schnell in die Stadt – ganz ohne Stau. Auf P&R-Plätzen gibt es oft günstige Tarife, manchmal ist das Parken sogar kostenlos.
Fahrrad und ÖPNV kombinieren
Wenn Sie mit dem Rad zum Bahnhof fahren, können Sie es fast immer in Fahrradboxen oder anderen überdachten Abstellmöglichkeiten sicher aufbewahren. Oder Sie nehmen es mit in den Zug, dafür gibt es meist eigene Abteile mit ausreichend Platz. Viele Verkehrsverbünde bieten zur Monatskarte noch das Fahrradzusatzticket an. Manchmal ist die Mitnahme eines Fahrrads auch kostenlos. Die genauen Infos gibt es beim Verkehrsverbund oder der Deutschen Bahn.
E-Bike- und E-Roller-Sharing
Am Zielbahnhof stehen oft E-Bikes zum Ausleihen bereit. Immer häufiger gibt es auch Elektroroller, die man flexibel mieten und mit dem Autoführerschein fahren darf.
E-Lastenfahrräder
Einkäufe, größere Gegenstände und selbst Kinder lassen sich mit einem (elektrisch unterstützten) Lastenfahrrad transportieren. Auch damit schaffen Sie eine positive Umweltbilanz.
#sharewochen
Aktuell bietet das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg mit den #sharewochen die Möglichkeit, bereits in der Führerscheinausbildung Carsharing als Alternative zum eigenen Auto kennenzulernen.
Links
Nützliche Links zum Thema Neue Mobilität und Sharing finden Sie hier.